Lärm

"Lärm" war und ist für mich ein großes Thema.

Die meisten Menschen in meiner Umgebung sind nicht fähig, ruhig zu sein, sich leise zu bewegen oder, um es allgemein zu sagen: Sie müssen sich stets und überall durch Lärm bemerkbar machen.

 

Ruhe ist eines meiner psychischen Grundbedürfnisse. Achte ich nicht darauf, dass ich genug Ruhe bekomme, stehe ich irgendwann massiv unter negativem Stress oder empfinde Reizüberflutungen und Überladung. Wird es ganz arg, so nenne ich den Zustand "Error-Zustand", aber darauf möchte ich gesondert in einem anderen Blogartikel eingehen.

 

An manchen Tagen ist bereits das Reden eines Menschen zu viel an Lärm. Es tut mir, wie das "in die Augen schauen" physisch weh, ich empfinde Schmerzen. Ich habe es noch nicht erlebt, dass jemand, der kein Autist ist, dies versteht.

Ich verlange auch nicht das Verstehen, ich appelliere nur an ein wenig Achtsamkeit.

Es reichte mir schon, wenn jemand nicht all zu viel smalltalkt.

 

Auch hier empfinde ich Reden als etwas, was nur eine zeitlang getätigt werden sollte beziehungsweise eine gewisse Quantität haben darf. Irgendwann empfinde ich dann "Überdruss" - es war zu viel, es war zu laut. Tritt diese Empfindung des Überdrusses ein, dann ist es für mich an der Zeit, mich in Ruhe zu begeben.

 

Ich habe noch nicht herausgefunden, warum es viele Menschen laut brauchen, weshalb sie sich auch nonverbal kundtun müssen. Es kann nicht nur daran liegen, dass manche Menschen eher extrovertiert sind, es muss bei vielen eine Art Grundbedürfnis sein, so wie es für mich ein Grundbedürfnis ist, still zu sein - der Unterschied ist nur, dass meine Stille nicht weh tut und nicht den Fokus auf andere legt.

 

Lärmende Menschen scheinen nach außen an andere Menschen damit gehen zu müssen, wenn ich das so verständlich machen kann: Sie lärmen, um Widerhall von anderen zu erhalten, damit ist ihre Art und Weise des Lärmens ein gewisser Austausch. Wiederholt geht es hier eventuell um das Herdentierverhalten.

Sie brauchen dann andere. Ich brauche sie nicht. Wieder treffen wir uns nicht.

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